"Du musst als Kulturanbieter auf den sozialen
Medien präsent sein" höre ich seit fünf Jahren.
Ich glaube nicht dran. Aber ich mach´s halt. Warum
glaube ich nicht dran? Weil von 1000 Mitmenschen vielleicht einer durch
mein Buch so angesprochen wird, dass er es kauft. Ich bin kein
Micky-Maus-Comic. Und weil diese Ausnahmegestalten nicht über Instagram
oder Facebook sich informieren, sondern auf verschlungenen und
seitlichen Pfaden sich ihre Informationen zusammenklauben -
so wie ich es mache.
Warum umgehe ich diese "asozialen Medien" im
Internet? Wegen der Werbung. Ich meide Orte, die mich mit Ramsch
bombardieren.
Hier nun also laufe ich drauf zu unter Beachtung des
Insta-Facebook-Algorithmus: Zweimal die Woche ein "neuer" Impuls hat zu
sein. Chronisch wird Vorheriges vom Roboter als "alt" weggekehrt und
zunehmend weniger überhaupt herausgerückt. Eine hektische Jetztzeit wird
erzeugt. Inputs der Teilnehmer werden gehamstert und diesen schrittweise
weggenommen.
Das waren jetzt schon mehr Worte, als ich sie über
drei Wochen verteilt in sechs Insta- oder FB-Einträge hätte
einbauen "dürfen". In der Kürze liegen dort die Abstürze: Denken wird im Twitter-Stil arm.
Ich muss also regelmäßig den FB-Insta-Algorithmus bedienen.
Ich möchte gute Fotos beisteuern. Ich halte die Chronologie meiner
Äußerungen zumindest hier, auf meiner eigenen werbefreien, aber wenig
besuchten Homepage wach.
Beim
Upload-Termin kommen ein quadratisches Foto zu Instagram, ein rechteckiges
Foto zu Facebook, und ich äußere irgendwas Kurzes. Die Beiträge in FB und
Insta werden hier nebeneinander statt untereinander gezeigt. Liken und Haten
ist auf dieser Homepage
nicht möglich, denn wir sind als Klein-Anbieter in Deutschland datenschutz-geplättet.
Egal. Enjoy!
Filme lade ich bisher nicht hoch zu FB
und Insta. Hier auf der Einstiegsseite zum Januar 2023 als Besonderheit
ein Kulturbericht, ein Filmschnipsel mit den Klängen, denen ich am
17.1.2023 begegnete (Thilo
Kuhn & friends "Scheinklang" in der Galerie Oberwelt Stuttgart).
Die Veranstaltung gefiel mir durchaus -
weil sie ein Unikat darstellt und fern vom Mainstream ihr karges Publikum
nur an diesem einen Tag findet. ABER ich drifte in Gedanken darüber
hinaus: "Hey, mit klaren Absprachen der Musiker hätte diese Musik-Skulptur euer
avantgardistisches Unterfangen fünfmal nachdrücklicher überbringen
können."